Für Zusammenhalt und Menschlichkeit!

Unser aufschlussreiches
Magazin

 

Including 4 pages in English

 

 

65. Ausgabe

 

 

Ein Holzkreuz
für den Soldaten

Eine fiktive Geschichte


von Michael Johanni

Menschenrechtsaktivist und Schriftsteller
Dezember 2024

„Wer war er?
Dort, inmitten von anderen, sieht man ein Holzkreuz, auf dem sein Name und sein Geburtsdatum stehen.
Als er im Krieg durch einen Raketensplitter stark verletzt wurde und daran starb, war er erst 24 Jahre.

Seine Eltern gaben ihm den Namen Florian.
Von Kindesbeinen an machte er seiner Mutter und seinem Vater Freude – beide waren sehr stolz auf ihn. Auch mit seinen zwei jüngeren Geschwistern hatte er ein zugewandtes, inniges Verhältnis.
Florian war ein Familienmensch, wie es im Grunde alle Menschen sind.
Er redete manchmal mit leuchtenden Augen davon, eine Familie mit zwei bis drei Kindern zu gründen.

Wenn man mit ihm sprach, konnte man seine Lebens- lust nicht übersehen, er war motiviert, das Beste aus seinem Leben zu machen.
Als begeisterter Tischtennisspieler nutzte Florian nahe- zu jede Möglichkeit, diesen interessanten Sport aus- zuüben.
Seine berufliche Ausbildung zum Altenpfleger nahm Florian sehr ernst – es war unübersehbar, dass er diesen Beruf nicht nur als Arbeitsstelle wahrnahm. Den älteren Menschen eine gute Stütze zu sein, ihnen auch regelmäßig Zuneigung entgegenzubringen, war für ihn selbstverständlich.
Florian war schlicht und einfach eine echte Be- reicherung für unsere Gesellschaft.

Doch dann darf dies alles nichts mehr bedeuten.

Eines Tages bekam er ein Schreiben von einer Behörde – er müsse zu einem gewissen Zeitpunkt in einer be- stimmten Bundeswehrkaserne sein, um von dort aus, mit anderen Soldaten, in ein Kriegsgebiet geflogen zu werden.
Was sollte er und seine Eltern gegen den Einberu- fungsbefehl tun? Und so kam dieser gewisse Tag, an dem er mit einem Flugzeug an den schrecklichen Ort des Krieges gebracht wurde.
Am dritten Tag geschah es dann – eine Kriegsrakete schlug nur wenige Meter von ihm entfernt in das Lager, in dem zahlreiche Soldaten untergebracht waren.
Florian und viele seiner Kameraden hatten keine Chance – der Tod ereilte sie in Sekunden und Minuten.

Es gibt keine wahrheitsgemäße,
menschliche Rechtfertigung
für solche kriegerischen Zustände,
und deshalb handelt es sich bei allen Kriegen
um schwerste Kapitalverbrechen!“